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Den Bundesstaat Pernambuco

... in wenigen Sätzen vollständig beschreiben zu wollen, ist wohl hinsichtlich seiner Vielfalt eine von vornehin aussichtsloses Unterfangen. Also werde ich wohl einfach ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige subjektiv interessante Aspekte beschreiben und dabei z. B. das sehr interessante Inland einfach mal auslassen. Spricht man über Pernambuco, kommt man um eine kleine geschichtliche Einführung über die Kolonisation Brasiliens nicht herum. Weiterhin werde ich die Metropolen Recife und Olinda und die südliche Küste Pernambucos beschreiben.

Geschichte

Olinda

Die ca. 500-jährige Geschichte Brasiliens ist ganz eng verbunden mit der Pernambucos. Bevor Städte wie São Paulo oder Rio de Janeiro zu Bedeutung kamen, wurde aus der damaligen Generalcapitanie Pernambuco schon die Kolonialpolitik bestimmt. Dies findet seine Ursache sicher in seiner zu Beginn der Kolonisation herausragenden wirtschaftlichen Stellung im Vergleich zu den anderen Regionen im heutigen Brasilien. Mit der Besetzung durch die Holländer (1630-1654) nimmt aber der politische Einfluss sicherlich schon ab. Pernambucos Kolonisation wird bestimmt durch Großgrundbesitz und Monokulturen von Baumwolle und vor allem von "cana" also von Zuckerrohr. Es ist auf den oft bis zum Horizont reichenden Zuckerrohrfeldern immer noch zu sehen. Auch kann man bei genauer Beobachtung oft noch soziale Strukturen bemerken, die immer noch aus dieser Zeit erhalten sind.
Allerdings besitzt Zuckerrohr nicht mehr die ökonomische Wichtigkeit und damit ist der politische und geistige Einfluss zzt. sicherlich kleiner als sich das viele Pernambucanos wünschen.
Das Land war auch während der bis zum Jahre 1888 andauernden Sklaverei einer der Hauptimporteure dieser menschlichen "Ware", um die riesige Produktion von Baumwolle und Zuckerrohr zu gewährleisten. Einer der wichtigen Häfen für die Sklaventransporte war das inmitten von Zuckerrohrplantagen liegende Porto de Galinhas (daher rührt auch der Name der Stadt).

Recife

Markthalle Sao JoseStrassenverkauf

Die Hauptstadt Pernambucos mit über 3millionen Einwohnern ist sicherlich vor allem unter kulturellen Aspekten außerordentlich interessant. Es gibt noch viele gut erhaltene oder restaurierte Bauwerke wie z. B. den Justizpalast, das casa da cultura, die Häuser in der Rua Aurora oder der Rua dos Judeus u.v.m.. Gerade jetzt wird intensiv daran gearbeitet das kulturelle Erbe aus der reichen Kolonialzeit zu erhalten. Es existiert eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen, die das ganze Jahr über geöffnet sind. Das Angebot an Musik- und Folkloreveranstaltungen oft eben auch umsonst und draußen ist schon sehr faszinierend. Erlebt einfach mal einen "terça feira negra"(schwarzer Dienstag) auf dem Pátio de SãoPedro. Bei der seit Ende der Militärdiktatur wiederbelebten schwarzen Musik und regionalen Köstlichkeiten im Café Bangué werdet Ihr schon sehen was ich meine, oder verbringt einen Sonntagabend auf der Rua dos Judeus im Zentrum Recifes. Die aufgereihten Straßencafés, dazwischen kleine Marktstände mit Kunsthandwerk etc. und die guten regionalen Livebands machen daraus sicher einen unvergesslichen Abend oder erlebt eine Mixtur aus französischer Markthalle und arabischem Bazar im Mercado São José.
Diese Liste von interessanten Zielen, die alle Eins gemein haben: Sie sind vom internationalen Tourismus noch nicht entdeckt, lässt sich noch um viele weitere Punkte erweitern.
Auch hier gilt: mit einem Sprach- und Ortskundigen spart man nicht nur viel Zeit und Geld, man sieht und erlebt auch die kleinen aber wichtigen Details, die zum Verstehen des Landes und seiner Menschen so unglaublich wichtig sind.
Der wohl touristischte Stadtteil Recifes und gleichzeitig schönste Stadtstrand ist Boa Viagem. Daran sieht man allerdings auch gleich, dass es Recife dann auch an einem mangelt: die Stadtstrände Recifes und ebenfalls Olindas sind eher durchschnittlich im brasilianischen Vergleich (aber in einer knappen Autostunde vom Zentrum sind Sie schon an den schönen Stränden wie Gaibú im Süden oder Maria Farinha im Norden).

Olinda

OlindaAltstadt

Die erste Hauptstadt Pernambucos (bis zum Holland-Krieg 1630) mit heute ca. 600.000 Einwohnern schließt sich nahtlos an das im Süden gelegene Recife an. Das absolute Highlight bietet wohl unumstritten die malerisch auf einem Hügel gelegene, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte historische Altstadt. Wenn Ihr die Altstadt besucht, lasst Euch von ein paar offiziell zum "Reiseführer" für die Altstadt erklärten Jungen ein bisschen über die Sehenswürdigkeiten erzählen, auch wenn man letztendlich nicht so viel versteht, aber erstens kostet es nicht viel und zweitens wird man sie so besser los.
Neben den Sehenswürdigkeiten ist der Blick von der Praça da Sé, dem Platz an der Kathedrale, über die Altstadt und der Skyline von Recife im Hintergrund wirklich eindrucksvoll. Dies ist besonders bei Sonnenuntergang evtl. in der kleinen Kneipe Bar da Ladeira bei einem erfrischenden Getränk und einem regionalen Snack wie arrumadinho zu genießen. Bei entsprechender Begleitung ist dies bestimmt ein besonders romantisches Erlebnis. Weiter zu empfehlen ist die Rua do Amparo, eine schön restaurierte Straße, in der es neben kleinen Galerien und Kneipen auch mehrere bemerkenswerte Pousadas (eine bras. Art von Pension) gibt.
Der Straßenkarneval in der historischen Altstadt ist in ganz Brasilien bekannt und muss eine wirkliche Attraktion bilden (leider hatte ich noch nicht das Vergnügen). Nach dem Karneval in Rio de Janeiro und in Salvador da Bahia ist der Karneval in Recife und Olinda wohl der Drittgrößte und -wichtigste in ganz Brasilien.
Außerhalb der Altstadt hat Olinda allerdings nichts Besonderes zu bieten. Die Fahrt per Taxi ins Zentrum Recifes beträgt ungefähr 20 Minuten und kostet ca. 5Euro.

Die Strände

Strand in Portoam Strand von Porto

...außerhalb der beiden Metropolen haben im Gegensatz zu den Stadtstränden eine völlig andere Qualität. Im Süden fängt es an mit Gaibú, einem kleinen Palmenstrand ohne viel Tourismus, der durch seine hohe Brandung sehr anziehend auf viele Surfer wirkt. Touristisch ist Gaibú nahezu unerschlossen.
Ca. 75 km südlich von Recife immer an mit Palmen bewachsenen Stränden entlang stößt man schließlich auf das ehemalige Fischerdorf Porto de Galinhas. Um die Schönheit der Strände hier zu verdeutlichen, braucht man eigentlich nur zu erwähnen, dass Porto de Galinhas dreimal hintereinander zum schönsten Strand Brasiliens gewählt worden ist und Brasilianer haben diesbezüglich einen hohen Anspruch.
Vor nicht einmal 5 Jahren galt Porto de Galinhas noch als ein Geheimtipp unter den brasilianischen Urlaubszielen. Dies hat sich aber in den letzten Jahren extrem gändert. Besaß Porto de Galinhas damals noch den Charakter eines kleinen Fischerdorfs, hat es sich in kurzer Zeit zu einem touristisch ganz gut entwickelten Ferienziel gemausert. Hotels, Pousadas, Restaurants, Bars, Boutiquen, Diskotheken etc. kurz und gut alles was eine touristische Infrastruktur ausmacht ist mittlerweile in ausreichenden Maße vorhanden. Sicherlich darf man hier wie so oft in Brasilien nicht immer europäische Maßstäbe anlegen. Aber genug dieser eher technischen Details.
Das Wichtigste an der Gegend um Porto de Galinhas und Serrambi ist das, was es berühmt gemacht hat: der Strand und das Meer. Wie an einer Perlenkette reihen sich Strände mit klarem Wasser, weißem Sand und angrenzenden Palmenwäldchen über zig Kilometer aneinander auf. 200 Meter vor dem Strand von Porto liegt ein sich auf ca. ein Kilometer hinziehendes Riff, dass die Küste vor der Brandung des Atlantiks schützt. Die früher zum Fischfang benutzten Jangadas (traditionelle Segelflöße, auf denen Fischer bis heute auch bei Dunkelheit weit aufs offene Meer hinausfahren, um oft genug nur eine klägliche Ausbeute mit heimzubringen) werden hier nur noch zu touristischen Zwecken, um die Gäste zum Riff den so genannten "Piscinas naturais" und zubringen, genutzt.

Porto de Galinhas

Porto de Galinhas

... bietet neben dem Tauchen noch verschiedene andere Freizeitmöglichkeiten wie Buggy-Touren in die Umgebung. Durch seine sehr unterschiedliche Brandung und die weiten Sandstrände eignet es sich unbedingt auch für einen Urlaub mit Kindern. Unter den Urlaubern hier gibt es sehr viele Familien. Anscheinend haben sich in der Gegend einige Europäer vor allen Schweizer niedergelassen, so kommt es, dass hier vielerorts schon englisch und manchmal sogar Deutsch gesprochen wird. Während der Hochsaison zwischen Mitte Dezember und Februar ist Porto de Galinhas für meinen Geschmack etwas überlaufen, was natürlich sehr subjektiv ist. In der Nebensaison ist es aber deutlich ruhiger.

Weitere interessante Ziele

... in Pernambuco (ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit):
die an der nördlichen Küste gelegene Insel Itamaracá
der im Inland gelegene Ort Caruarú (bekannt durch seinen Kunsthandwerksmarkt und die festas juninas, ein im Juni stattfindendes Festival christlichen Ursprungs, welches im Nordosten Brasiliens beinahe eben so populär ist wie der Karneval) u.v.m.

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